Alte Freundschaften beleben und in Nostalgie schwelgen: Ein Klassentreffen organisieren
Zwischen neun und vormals maximal dreizehn Jahren dauert hierzulande eine Schulzeit. Ein enorm großer Abschnitt, der oft lebenslange Freundschaften hervorbringt oder doch zumindest massiv prägt. Viele Stunden hat man in der Schulbank sitzend oder auf dem Pausenhof lärmend mit den anderen Klassenkameraden verbracht und für manchen Streich wurden die Köpfe im Unterricht zusammengesteckt. Auch wenn nicht jeder gerne an die Mathe- oder Englischstunden zurückdenkt, so gibt es doch wahrscheinlich kaum jemanden, der sich nicht freudvoll, lächelnd an die anderen Mitschüler erinnert. In der ersten Klasse noch kindlich, kommt man mit jedem Schuljahr dem Teenagerdasein näher. Erste Verliebtheiten, vielleicht sogar die allererste Beziehung spielte sich innerhalb der Klassengemeinschaft ab und der beste Kumpel von damals ist noch heute ein wichtiger Ratgeber und Mentor. Neben diesen emotionalen Aspekten, die alleine schon Grund genug wären ein Klassentreffen zu organisieren, darf auch die bloße Neugierde der ausschlaggebende Punkt für eine solche Veranstaltung sein. Was ist wohl aus den alten Weggefährten geworden? Welche Berufe haben sie ergriffen? Wer ist verheiratet, hat Kinder und wo lebt die einstige Banknachbarin, der vormalige Klassensprecher überhaupt? Unzählige Fragen, die sich bei einem Wiedersehen klären lassen.
Helfende Hände
Ein Klassentreffen organisieren gelingt am besten dann, hat man zusätzlich einen oder zwei Mitstreiter. Diese kontaktiert der Organisator möglichst frühzeitig und unterrichtet sie über sein Vorhaben. Sind die beiden begeistert und versprechen sie, eine helfende Hand zu sein, ist der erste Etappensieg bereits errungen. Danach geht es an die Aufgabenverteilung. Chronologisch gesehen sind zunächst einmal zwei Sachverhalte zu klären: Wo soll sich verabredet werden? Und: Wie kommt man an all die Adressen der Ex-Mitschüler? Derjenige Helfer, der zu manch einem noch Kontakt hat, bekommt natürlich die Aufgabe zugeteilt, sich um die Beschaffung der Anschriften zu kümmern. Per Telefon, übers Internet und auch mit Hilfe von Verwandten und Freunden, die noch am Schulort wohnen, kommt man diesbezüglich vorwärts. Sind einige der ehemaligen Mitschüler ins Ausland gezogen, helfen die sozialen Netzwerke. Über Facebook & Co. erlangt man in vielen Fällen ein positives Ergebnis, wenngleich natürlich bei älteren Semestern auch die Kinder des Gesuchten angeschrieben werden können. Ist man schlussendlich im Besitz aller Adressen, muss das Schreiben der Einladungen dennoch hintenanstehen. Die Klärung der Location hat nun Vorrang.
Veranstaltungen in Hotels und Gaststätten
Wer ein Klassentreffen organisiert muss nicht zwangsläufig zum Standard-Modell greifen. Viele ehemalige Schüler sehen sich gemeinsam die alte Schule an, nehmen anschließend an einem extra für die Klasse abgehaltenen Gottesdienst teil und reden schlussendlich beim Wirt sitzend über die alten Zeiten. Will man es ein wenig exklusiver und überraschender, holt man sich Tipps von Gaststätten, die schon häufiger derartige Veranstaltungen abgehalten haben. Manche Hotels, Hüttenwirte oder Restaurants sind auf Klassentreffen spezialisiert und bieten separate Räumlichkeiten, Buffets sowie die Option an, auch vor Ort übernachten zu können. Eine Vielzahl von Betreibern arbeiten auch mit DJs oder Bands zusammen und stellen Säle samt musikalischem Rahmenprogramm zur Verfügung. Bei einer Internetrecherche findet man Hinweise darauf, welche Häuser hier besonders interessante Arrangements offerieren. Gerade wenn sich seit Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurde, nehmen sich die Teilnehmer gerne ein wenig mehr Zeit und möchten auch das eine oder andere Gläschen Wein genießen. Daher sollte der Organisator in Betracht ziehen, das Treffen in einem Hotel abzuhalten, wo von weither Angereiste und diejenigen, die gerne dem Alkohol zusprechen möchten auch sogleich übernachten können. Eine andere Möglichkeit ist es, die Klassenkameraden zu einem Eventtreffen einzuladen und mit ihnen beispielsweise eine Hundeschlittenfahrt im Bayerischen Wald zu unternehmen. Auch der gemeinsame Besuch eines Freizeitparks oder eine Raftingtour in den Tiroler Alpen stehen diesbezüglich zur Auswahl. Traf sich die vormalige Klassengemeinschaft jeden Tag zum Rollschuhlaufen, versprechen Inline-Skaterparks ein unvergessliches Revival.
Der richtige Zeitpunkt
Wurde die Frage nach dem „Wo?“ geklärt und ist man im Besitz aller Privatadressen, geht es darum einen Termin festzulegen und die Einladung zu verschicken. Das perfekte Datum für ein Klassentreffen gibt es sicherlich nicht, doch gilt es einige Tendenzen zu beachten: Den Sommer über sind viele Menschen im Urlaub. Auch wenn es schön wäre eine Grillfeier abzuhalten oder gemeinsam auf einer von sommerlichen Bergweiden umsäumten Hütten zu feiern, scheidet diese Jahreszeit zumeist aus. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Winter: Die Straßen sind eisig und die Familienmitglieder wenig begeistert, meldet sich Mama oder Papa zu einem Klassentreffen kurz vor Heiligabend an. Darum fungieren Herbst und Frühling als ideale Monate für ein Klassentreffen. Gerade Mai und September stehen bei vielen hoch im Kurs – mildes Wetter und wenig andere Verpflichtungen geben ihnen Recht.
Pfiffige Einladungen
Von witzig bis gediegen reichen die Möglichkeiten, die Schulkameraden auf das bevorstehende Klassentreffen einzuladen. Werden von den Organisatoren weder Kosten noch Mühen gescheut, ist es sicher eine pfiffige Idee, das Einladungsschreiben in Form einer Schultüte mit zwei, drei Gummibärchen darin zu gestalten. Mittels einer nostalgischen Schultafel oder aber in Gestalt eines „Blauen Briefes“ vermag man die ehemaligen Mitschüler für das bevorstehende Happening zu begeistern. Selbstverständlich darf auch zur klassisch-schicken Einladungskarte gegriffen werden. Per Hand beschrieben, von einer Internetdruckerei hübsch gestaltet oder aber in Eigenregie designt – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Auf der Karte müssen einige W-Fragen beantwortet werden. Wo die Veranstaltung, das Klassentreffen stattfindet ist indes ebenso wichtig wie die Uhrzeit und wer dazu einlädt. Damit der Organisator die Tische reservieren und den Preis für das Buffet mit dem Wirt aushandeln kann, braucht es genaue Informationen über die Teilnehmerzahl. Deshalb müssen die Ex-Mitschüler darum gebeten werden, über ihr Erscheinen oder Nicht-Erscheinen Bescheid zu geben. Eine kurze E-Mail, SMS oder ein Anruf reichen dafür aus. Deshalb fügt man sämtliche Kontaktdaten an die Grußformel an und bittet nochmals ausdrücklich um Rückmeldung.
Gemeinsam unterwegs
Handelte es sich vormals nur um eine kleine Klassengemeinschaft oder hat sich in den letzten Jahren ein „harter Kern“ an Ex-Schülern herauskristallisiert, der gerne Zeit miteinander verbringt, darf sich auch für eine Schülertreffen-Reise entschieden werden. Von einem auf der Einladung erwähnten Treffpunkt macht man sich auf die Fränkische Seenplatte oder die Buchten der Nordsee unsicher zu machen. Auch Städtereisen lassen sich hervorragend mit einem Klassentreffen vereinbaren. Wie auf der Abschlussfahrt vor 20, 30 oder gar 40 Jahren wandelt man durch Paris oder entert die Kneipen Wiens, um mit den Mitschülern eine unbeschwerte Zeit zu genießen.